Weibliche Lebensphasen

Persönliche und berufliche Entwicklung wird gefördert, wenn wir uns mit unseren Lebensphasen auseinandersetzen. Ein Modell dafür sind die Sieben-Jahres-Zyklen. Wir lernen uns persönlich und als Frauen besser kennen, wir beschäftigen uns mit den entscheidenden Fragen nach unserer Berufung. In diesem Artikel erzähle ich über ein Seminar bei Julia Onken und was ich davon mitgenommen habe.

Dieser Artikel ist erstmals am 26. November 2012 erschienen, hier liest du die aktualisierte Fassung.

2012 besuchte ich ein Seminar bei Julia Onken vom Frauenseminar Bodensee mit dem Titel: „Lebensphasen im weiblichen Lebenslauf“. Warum überhaupt damit beschäftigen?

Weibliche Lebensphasen bringen uns zu den entscheidenden Fragen unseres Lebens

Julia Onken führte zunächst aus, warum wir uns überhaupt mit diesem Thema beschäftigen. Sie erläuterte, dass es uns zu den entscheidenden Fragen unseres Lebens bringt:

  • Woher komme ich?

  • Wohin gehe ich?

  • Wozu bin ich überhaupt in der Welt?

Diese Fragen sind aus meiner Sicht ganz eng damit verknüpft, was wir als unsere Berufung sehen und wie wir sie gestalten möchten. Das berührt unseren Beruf, darüber hinaus aber alle unsere Lebensbereiche, unsere gesamte Biografie.

Wie wir diese Fragen beantworten, ist abhängig von unserem Welt- und Menschenbild.

Das zeigte Julia Onken sehr schön anhand eines Modells, das sie den „ontologischen Himmel“ nannte und aufzeichnete. Das Thema, das allen gemeinsam ist: die Entwicklung des Menschen, der Auftrag an den Einzelnen „Entwickle dich!“.

Es ist nicht egoistisch, wenn wir uns mit uns selbst beschäftigen

Oft wird es als egoistisch angesehen, wenn wir uns mit uns selbst beschäftigen, wenn wir uns selbst kennenlernen und sorgsam mit uns umgehen.

Selbstliebe ist aus meiner Sicht aber die Basis, um auch den anderen zu lieben. Wie heißt es bereits in der Bibel: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ Ohne das „Liebe dich selbst“ ist es nicht möglich, andere Menschen zu lieben. Leider wurde das “wie dich selbst” im Laufe der Zeit weggelassen oder aber zu Egoismus umgedeutet.

Mein Aha-Erlebnis: Echtes Interesse für andere Menschen veränderte mein Leben

Ich selbst erlebte das für mich so: Plötzlich vor einigen Jahren war da eines dieser Aha-Erlebnisse. Ich notierte in meinem Notizbuch: „Alles änderte sich, als ich anfing, mich für andere wirklich zu interessieren.“

Etwas war anders an der Art und Weise, wie ich anderen Menschen begegnete. Ich hörte ihnen aufmerksam zu, ich war neugierig, wie es ihnen ging, was sie zutiefst bewegte. Ich sah in ihnen etwas, das sie einzigartig machte. Ja, es gab plötzlich Situationen, da war mir, als würde ich fremde Menschen (z.B. in der U-Bahn) mit liebenden Augen betrachten.

Das war mir erst möglich, als ich mich mit mir auseinandersetzte, als ich lernte mich anzunehmen mit meinen Stärken und auch Schwächen.

Vor allem aber begann ich, mir selbst freundschaftlich zu begegnen. Ich beobachtete, in welch unfreundlicher und verletzender Art und Weise ich oft mit mir sprach, über mich dachte und urteilte. Würde ich so mit jemand anderem umgehen? Ich sehe das als lebenslangen Prozess.

Weibliche Lebensphasen: Die Sieben-Jahres-Zyklen

Im Seminar gingen wir dann die Lebensphasen durch: Julia Onken wählte als Konzept die Siebenjahreszyklen, also 0-7. Jahr, 7.-14. Jahr usw. Auch für mich machen diese Sieben-Jahres-Phasen seit einiger Zeit Sinn.

Wir arbeiteten in Kleingruppen daran, wie wir es geschafft haben, mit den Schwierigkeiten umzugehen, die in dem Zyklus auftauchen, in dem wir uns gerade befinden.

Was lernen wir, wenn es schwierig ist? Gerade dann wachsen wir ja, wir gewinnen neue Erkenntnisse über uns selbst, wir erweitern unseren Handlungsspielraum.

Unsere persönlichen Rechte und Pflichten in allen Lebensphasen

Als letzten Punkt sprachen wir über unsere 20 persönlichen Rechte. Julia Onken hat sie von Virginia Satir übernommen und auch hinzugefügt, dass es sich ebenfalls um Pflichten handelt.

Aus der Kleingruppenarbeit ergab sich, was wir alle am häufigsten nannten. Es war die Nummer 20:

„Ich brauche nicht von allen gemocht, bewundert oder geachtet zu werden für alles, was ich tue.“

Julia Onkens Tipp: Jeden Monat ein Recht/eine Pflicht nehmen, darüber reflektieren und mit in den Alltag nehmen. Für Dezember schlägt sie die Nummer 20 vor.

Ich werde diesen Tipp beherzigen.

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