Berufung und Mut
In meinem am 22.9.2016 erscheinenden Buch »Mutig mit dem Herzen führen. Gespräche mit Frauen, die ihre Berufung gestalten« stelle ich meinen zehn Gesprächspartnerinnen die Frage, was aus ihrer Sicht das Wichtigste für unseren Weg ist. Was wird am Häufigsten genannt? Mut! Und ich selbst bekomme, angesprochen auf meinen eigenen Lebensweg, häufig die Rückmeldung: »Du warst aber mutig!«, weil ich meinen Job in Wien gekündigt habe, in die Schweiz gezogen bin und mich hier selbständig gemacht habe.
Mut mit Herz
Der Mut, den eigenen Weg zu gehen, hat mit unserem Herz zu tun. Ich verwende deshalb gerne das Wort Courage, in dem das lateinische Wort cor für Herz enthalten ist. Und viele kennen courage sicher aus dem Englischen als Übersetzung für Mut. Wenn wir aus dem Herzen heraus handeln, dann werden mutige Schritte möglich. Dann tun wir Dinge, die wir nicht nicht tun können.
Nun bin ich aber zugegebenermaßen skeptisch, wenn ich höre: Geh, wohin dein Herz dich trägt (das war ja auch mal ein sehr populäres Buch). Dann nämlich, wenn damit folgende Botschaft verbunden ist: Hör auf dein Herz, lass dich von dem mittreissen, was du liebst - und schon strömt Geld in deinen Geldbeutel (oder eher als virtuelle Zahl auf dein Bankkonto) wie der Honig in den Mund im Schlaraffenland. Alles ist fortan nur mehr eitel Wonne wie im Paradies.
Mut mit Standfestigkeit
Für mich beinhaltet Courage ebenfalls, zu sich zu stehen und einzustehen für sich selbst und das, was einem wichtig ist. Ich bin also auch skeptisch, wenn eine Öffnung des Herzens isoliert betrachtet wird. Wenn die Standfestigkeit fehlt, dann tut uns zu große Offenheit nicht gut. Ich begegne Menschen, die glauben, sie müssten sich allen und jedem öffnen, immer für andere da sein und dürften keine Grenzen ziehen.
Wenn wir unseren Standpunkt einnehmen, dann sind wir nicht mehr allseits bereit und mit allem einverstanden. Um auf unser Herz zu hören, brauchen wir Bodenhaftung. Wir stehen dann mit beiden Beinen fest auf dem Boden, sind gleichzeitig flexibel und beweglich, wir spüren die Kraft in unserer Mitte und agieren aus ihr heraus. In asiatischen Traditionen war immer schon der Bauchraum gleich unterhalb des Nabels der Sitz dieser Kraft, die es zu kultivieren gilt. Das ist gleichzeitig der Ort unserer Kreativität, der Schaffenskraft.
Mut mit Verstand
Setzen wir einen mutigen Schritt, dann ist auch unser Verstand mit im Spiel. Ja, auch unser Kopf darf dabei sein! Ich halte nichts davon, ihn als Gegensatz zum Herzen zu sehen, und Denken als etwas Schlechtes zu bewerten. Unser Denken wird zu integrierter Intelligenz, wenn Herz, Bauch und Kopf in Verbindung sind.
Daraus erwächst eine Autorität, die von Innen kommt und die sich nicht danach richtet, was andere von mir denken oder was andere mir befehlen. Dann vertraue ich meiner inneren Führung.
Wie geht es Ihnen mit der Courage? Wann haben Sie in diesem Sinne mutig entschieden und gehandelt?
Buchneuerscheinung am 22.9.2016
In »Mutig mit dem Herzen führen. Gespräche mit Frauen, die ihre Berufung gestalten« spreche ich mit 10 Frauen darüber, was sie unter Berufung verstehen und was aus ihrer Sicht das Wichtigste für unseren Weg ist. Als Autorin arbeite ich die fünf wichtigsten Aspekte der Gespräche heraus. Jede der Coaches, Beraterinnen und Therapeutinnen gibt Hinweise auf Ansätze und Methoden, die sich für sie bewährt haben. So können Leserinnen und Leser sich inspirieren lassen und selbst etwas ausprobieren.
Mehr Infos zum Buch finden Sie auf der Buchwebseite, die ich gerade aufbaue.
Und auf meiner Facebook-Page poste ich Zitate, Hinweise auf Methoden und Übungen sowie Infos über meine Gesprächspartnerinnen und Einblicke aus dem Publikationsprozess.
Regina Schlager
Viele Menschen befinden sich heute in einer Phase des Wandels. Das Alte passt nicht mehr, das Neue ist noch nicht da oder fühlt sich noch sehr unsicher an. Auch als Gesellschaft befinden wir uns weltweit in einer Zeit des Übergangs. Als Coach, Gastgeberin, Autorin und geerdete Philosophin begleitet Regina Schlager in diesen Transformationsphasen. Sie öffnet Räume, um in lebendigen, kreativen Kontakt mit sich selbst, anderen und der Welt zu kommen und aus dieser Verbindung heraus zu handeln.
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