Melanie Wolfers: Freunde fürs Leben (Rezension)

Melanie Wolfers schreibt in ihrem Buch "Freunde fürs Leben" über die Kunst, mit sich selbst befreundet zu sein. Die Selbstfreundschaft ermöglicht uns, ein mutiges und sinnvolles Leben zu führen und unsere Berufung zu leben.

Dieser Artikel ist erstmals am 18. Mai 2017 erschienen, hier liest du die aktualisierte Fassung.

Mit sich selbst befreundet sein

Selbstfreundschaft bedeutet nicht eine Haltung, die permanent um das eigene Ich kreist, vielmehr öffnen wir uns damit auch anderen und verschenken, was wir Einzigartiges zu geben haben.

Selbstfreundschaft fällt vielen nicht leicht

Immer wieder fällt mir im Coaching auf, wie schwer es vielen fällt, sich selbst zu lieben und gut für sich zu sorgen. Ich nehme mich da gar nicht aus. Es geht jetzt schon besser, aber das war ein langer Weg für mich.

Und Liebe klingt dabei so groß: Vielleicht ist das ein Grund, warum Melanie Wolfers von der Freundschaft zu sich selbst schreibt.

Selbstfreundschaft als Basis für ein erfülltes Leben

Für mich ist eine freundschaftliche Selbstbeziehung die Basis für ein Leben in Fülle, in dem wir unsere Talente in die Welt bringen und unsere Berufung leben.

Selbstfreundschaft ist die Grundlage dafür, Führung für das eigene Leben zu übernehmen und verantwortlich zu handeln. Daher hat mich das Buch auch gleich interessiert.

Es hilft, sich zu fragen: Was macht einen guten Freund, eine gute Freundin für uns aus? Jemand, der uns wirklich zuhört, der uns bestärkt, der uns Fehler nachsieht und sich mit uns freut. Wir können so sein, wie wir im Moment gerade sind, brauchen uns nicht zu verstellen oder zu verbiegen: ein großes Geschenk!

Die Autorin lädt ihre Leserinnen und Leser ein, sich in dieser Qualität auch selbst zu begegnen. Wir können jederzeit anfangen, wo auch immer wir uns gerade befinden.

Die Autorin Melanie Wolfers

Melanie Wolfers ist promovierte Theologin. Sie hat langjährige Erfahrung als Seelsorgerin und Beraterin. 2008 gründete sie ein Projekt, das jungen Erwachsenen Angebote zu Sinnfindung, spirituellem Leben und sozialem Engagement macht. Sie lebt in der Ordensgemeinschaft der Salvatorianerinnen in Wien.

Aufbau und Inhalt des Buches "Freunde fürs Leben"

Die Autorin beginnt mit einem Erlebnis aus ihrem eigenen Leben. Sie war mit Kolleginnen leidenschaftlich in ein Projekt involviert. Bis sich eine Unruhe in ihr ausbreitete. Doch sie wollte diese leise Stimme lange nicht hören.

Dann spürte sie deutlich, dass sie keine Zukunft für sich in dem Projekt sah. Doch es dauerte Monate, bis sie aufhörte, gegen diese Erkenntnis, und damit gegen sich selbst, anzukämpfen.

Das - sowie weitere persönliche und berufliche Erfahrungen - war Anlass für sie, der Frage näher nachzugehen, warum wir uns häufig so feindselig uns selbst gegenüber verhalten.

Erstes Kapitel: Wege zur Selbstfreundschaft inklusive Stolpersteine

Melanie Wolfers zeigt im ersten Kapitel Wege zu einer gelingenden Freundschaft auf und geht zunächst auf die Stolpersteine ein, die im Weg liegen.

Zweites Kapitel: Achtsamkeit und Gefühle

Im zweiten Kapitel zeigt die Autorin, wie wir achtsam mit unserem Körper umgehen können, und widmet sich im folgenden Kapitel den Gefühlen. Sie regt zu einer neuen Gefühlskultur an, in der auch Gefühle wie Unglücklichsein und Traurigsein ihren Platz haben.

Weitere Aspekte im Buch: Lebendigkeit, eigene Grenzen, Versöhnung mit unserer Vergangenheit

Weitere Aspekte, die Melanie Wolfers beleuchtet: Wie wir in unsere Lebendigkeit hineinwachsen, wie wir mit unseren eigenen Grenzen umgehen und wie wir uns mit der eigenen Vergangenheit versöhnen.

Letztes Kapitel: Was ist dir wirklich wichtig und wie findest du Mut zum Aufbruch?

Im letzten Kapitel führt Melanie Wolfers näher aus, wie wir herausfinden, was uns wirklich wichtig ist und wie wir Mut zum Aufbruch gewinnen.

Erfahrungen aus dem Leben von Melanie Wolfers und Übungen

All das beschreibt die Autorin sowohl mit Erfahrungen aus ihrem eigenen Leben als auch aus ihrer Beratungstätigkeit. Sie stellt Übungen vor und untermalt ihre Ausführungen mit Zitaten und Gedichten.

Fazit

Wer nicht einfach eine psychologische oder philosophische Abhandlung zum Thema Selbstfreundschaft sucht und auch nicht einen Ratgeber mit scheinbar allwissenden "Schritt-für-Schritt-Anleitungen", wird in diesem persönlich gehaltenen und sowohl nachdenklichen als auch praktischen Buch einen guten Begleiter finden.

Angaben zum Buch:

Melanie Wolfers: Freunde fürs Leben. Von der Kunst, mit sich selbst befreundet zu sein. Adeo Verlag

Das könnte auch interessant für dich sein:

Mein Podcast-Gespräch mit Melanie Wolfers: Freundschaft mit sich selbst

Zurück
Zurück

Beginen in Zürich

Weiter
Weiter

Der Weg der Königin. Ein Gespräch mit Veronika Lamprecht - #009 (Podcast)