Mut: Courage oder Schneid – was bringt dich eher weiter?

Veränderung braucht Mut! Wünscht du dir mehr Mut, weißt aber nicht, wie du Mut fassen kannst? Mut lernen, das geht: ich gebe dir in diesem Artikel Tipps dazu. Das fängt damit an zu erkunden, was Mut ist. Denn mutig sein, das brauchst du, um deinen Weg mit Selbstvertrauen und Zuversicht zu gehen. Gleich vorweg: Für mich hat Mut eher etwas mit Courage, also mit dem Herzen, zu tun als mit draufgängerisch sein.

Was ist Mut?

Bedeutung von Mut

Wir sprechen, hören und lesen häufig von Mut. Mutig sein. Vielleicht sagst du dir: Ich bin nicht mutig. Einer Freundin Mut zusprechen: das geht einfacher, als dir selbst Mut zuzutrauen.

Du bewunderst andere, die du mutig findest.

Doch wovon reden wir da genau, was meinen wir? Was meinst du damit? Was ist Mut eigentlich?

Welche Bilder steigen in dir hoch, wenn du an jemanden mit Mut denkst? Jemand, der unerschrocken ist? Jemand, der Mumm hat? Mit Schneid an Dinge herangeht?

Das ist eine häufige Deutung von Mut. Die Gefahr liegt meiner Meinung nach darin, dass wir mutig sein mit Heldenhaftigkeit in Verbindung bringen. Wir sehen in vielen Filmen einen Helden, der uns vermittelt: lebe wild und gefährlich! Er bekämpft Feinde, stürzt sich in reißende Gewässer und springt von hohen Gebäuden herab. Dabei hat er scheinbar keine Angst.

Selbst fühlen wir uns dann mutlos, klein, so gar nicht tapfer. Verständlich, wenn diese Art von Heldentum die einzige Definition von Mut ist.

Anderes Wort für Mut: Courage

Was fasziniert dich wirklich an Menschen, die du als mutig bezeichnest? Ist es nicht vielmehr, dass sie mutig ihren Weg gehen? Gut mit sich selbst verbunden sind? Auf ihr Herz hören? Und dann auch dementsprechend handeln?

Hier kommt die Beherztheit ins Spiel. Ein schönes Wort, wie ich finde. Es ist interessant, dass „mut“ im Althochdeutschen die Bedeutungen Kraft des Denkens, Seele und Herz hatte. Im Englischen ist im Wort Mut noch das Herz enthalten: courage, von Lateinisch cor. Und auch in den romanischen Sprachen ist bei Mut noch das Herz zu finden: Französisch courage, Spanisch coraje, Italienisch coraggio.

Mut mit Herz

Der Mut, die eigene Berufung zu gestalten, hat mit unserem Herzen zu tun. Wenn wir mit Courage handeln, dann werden mutige Schritte möglich. Dann tun wir Dinge, die wir nicht nicht tun können.

Nun bin ich aber zugegebenermaßen skeptisch, wenn ich höre: „Geh, wohin dein Herz dich trägt“. Das war ja auch mal der Titel eines sehr populären Buches. Was führt zu dieser Skepsis? Wenn damit die Botschaft verbunden ist: Hör einfach auf dein Herz, lass dich von dem mitreißen, was du liebst - und schon strömt Geld in deinen Geldbeutel (oder eher als virtuelle Zahl auf dein Bankkonto) wie der Honig in den Mund im Schlaraffenland. Alles ist fortan nur mehr eitel Wonne wie im Paradies.

Was fehlt da also noch?

Siehe dazu mein Buch: „Mutig mit dem Herzen führen. Gespräche mit Frauen, die ihre Berufung gestalten“.

Mut mit Standfestigkeit

Für mich beinhaltet Courage auch: zu sich stehen und einstehen für sich selbst und das, was einem wichtig ist. Ich bin auch skeptisch, wenn die Öffnung des Herzens isoliert betrachtet wird. Denn, fehlt die Standfestigkeit, dann tut uns zu große Offenheit nicht gut. Ich begegne Menschen, die glauben, sie müssten sich allen und jedem öffnen, immer für andere da sein und dürften keine Grenzen setzen.

Nimmst du deinen Standpunkt ein, dann bist du nicht mehr allseits bereit und mit allem einverstanden. Um auf dein Herz zu hören, brauchst du Bodenhaftung. Du stehst dann mit beiden Beinen fest auf dem Boden, geerdet, bist gleichzeitig flexibel und beweglich, du spürst die Kraft in deiner Mitte und agierst aus ihr heraus.

In asiatischen Traditionen war immer schon der Bauchraum gleich unterhalb des Nabels der Sitz dieser Kraft, die es zu kultivieren gilt. Das ist gleichzeitig der Ort unserer Kreativität, unserer Schaffenskraft.

Mut mit Verstand

Setzen wir einen couragierten Schritt, dann ist auch unser Verstand mit im Spiel.

Ja, auch dein Kopf darf dabei sein!

Ich halte nichts davon, Verstand als Gegensatz zum Herzen zu sehen, und Denken als etwas Schlechtes zu bewerten. Unser Denken wird zu integrierter Intelligenz, wenn Herz, Bauch und Kopf in Verbindung sein dürfen. Eine Methode, mit der das möglich wird, ist Focusing.

Aus dieser umfassenden Intelligenz erwächst eine Autorität, die von Innen kommt und die sich nicht danach richtet, was andere von dir denken oder was andere dir befehlen. Dann vertraust du deiner inneren Führung. Du findest zu Selbstvertrauen.

Ich erlebe, dass diese umfängliche Intelligenz, die alle Wissensebenen einbezieht, sich den anderen öffnet, ohne dass ich mich selbst verliere. Es ist kein Trip der Selbstoptimierung. Wenn ich angebunden bin an dieses integrative innere Wissen, dann spüre ich, dass ich mit anderen verbunden bin. Ich fühle Dankbarkeit und Mitgefühl. Und ich suche mir Weggefährt:innen. Ich muss nicht mehr alles alleine aushandeln, bin nicht mehr das lonely Cow-Girl.

Ist das nicht eine wunderbare neue Form von Heldinnentum?

Mut und Angst: 2 Seiten einer Medaille

Ja, aber – was ist denn nun mit der Angst?

Wenn ich dich frage: Was ist das Gegenteil von mutig? Was ist deine Antwort? Gemäß dem Bild des kämpferischen Helden hieße es wohl: feig sein. Das ist nicht weit weg von der Wertung, ein Schwächling zu sein. Der Superheld darf keine Angst haben, sie zumindest nicht zeigen. Oder er bekämpft seine Angst.

Für mich gehören Mut und Angst zusammen. Sie sind wie zwei Seiten einer Medaille.

Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst

Mut im Sinne von Courage, dem Mut, der aus dem Herzen kommt, mit dem Herzen verbunden ist, kennt die Angst, sieht die Angst als wertvollen Wegweiser. Die Angst weist auf mögliche Gefahren hin. Die Angst sagt vielleicht auch: Du bist noch nicht soweit, gib dir noch Zeit, hab Geduld.

Die Courage lässt sich von der Angst jedoch nicht abhalten.

Das setzt voraus, die Angst nicht zu verleugnen und auch nicht wegzudrücken. Sie nicht als Feindin zu sehen, sondern als Verbündete. Und um die Sprache des Kampfes zu verlassen: Begleiterin, Ratgeberin, Mentorin. Die Angst als Mentorin, oh ja, das ist doch was!

Der Mut zu Veränderung

Wenn du etwas in deinem Leben ändern möchtest, dann braucht das dein Engagement. Ohne dich dafür einzusetzen, wird das nichts. Du beschäftigst dich damit, was du brauchst, was du wirklich willst, was dir wichtig ist. Du entwickelst eine für dich kraftvolle Vision, das anziehende Bild deiner Zukunft. Dann gilt es, auch tatsächlich Schritte zu setzen.

Courage bedeutet außerdem zu wissen, nicht alles in der Hand zu haben. Verantwortung für sich zu übernehmen, sein Bestes zu geben – und dann auch offen zu sein für das, was das Leben bringt. Das Leben hört auf, ein Kampf zu sein. Ciao Superhero im Kampf gegen Gut und Böse. Es wird dann eher zu einem Tanz. Mut beinhaltet dann auch Hingabe, ist nicht hektischer Aktionismus.

Aber wie passen hier Entscheidungen hinein? In einem Veränderungsprozess, gerade auch bei einer beruflichen Neuorientierung, geht es ja immer auch darum, Entscheidungen zu treffen.

Den Mut fassen, schwierige Entscheidungen zu treffen

Lebensentscheidungen treffen, das ist nicht etwas, was man mit einem Fingerschnippen erledigt. Den Job wechseln, sich beruflich selbstständig machen, in ein anderes Land ziehen, sich vom Lebenspartner trennen. Ändert sich in mehr als einem Lebensbereich etwas, wird es besonders herausfordernd.

Mein eigener Weg: Von Wien und der Anstellung nach Zürich in die Selbständigkeit

In meinem eigenen Leben hat sich um die 40 in den Bereichen Arbeit, Beziehung, Wohnort Grundlegendes verändert. Ich habe meine Anstellung in einem Beratungsunternehmen in Wien gekündigt, ich habe mich von meinem damaligen Partner getrennt, ich bin in die Schweiz gezogen. In Zürich habe ich mich mit Coaching selbstständig gemacht. Und ich habe meinen neuen Lebenspartner kennengelernt, mit dem ich immer noch glücklich zusammenlebe.

Blicke ich auf diese Zeit zurück, denke ich: “Wow, da hat sich viel getan!” Es sprechen mich auch immer wieder Leute darauf an: „Du warst aber mutig.“ Sie fragen mich auch, wie ich den Mut dazu hatte. Damals hätte ich es gar nicht mutig genannt. Ich war einfach im Fluss, es hat sich richtig angefühlt. Aber es war auch nicht alles einfach.

Vor allem war es ein Prozess. Meinen Job zu kündigen, das hat sich über Jahre angekündigt. Ich war zehn Jahre in dieser Firma und habe von Anfang an gespürt: Das ist nicht mein Ort, das entspricht nicht meinen Werten, das ist auch nicht die Tätigkeit, die mich erfüllt. Dieses Unbehagen ist gewachsen. Aber ich war noch nicht bereit dazu, zu gehen. Es war mir zu unklar, wie es weitergehen könnte. Letztendlich bin ich zehn Jahre geblieben bis ich bereit war für den Wechsel.

Der Mut zu gehen oder zu bleiben

Gehen oder bleiben? Diese Entscheidung ist nicht trivial. Und jede Entscheidung hat Konsequenzen.

Ich bin ein bis zwei Mal im Jahr in Wien. Es ist meine Heimatstadt. Die Stadt, aus der ich vor elf Jahren weggezogen bin, um in Zürich zu leben. In Wien fühlt es sich für mich vertraut und fremd zugleich an; ich merke es unmittelbar nach der Ankunft am Geruch, wenn ich vom Bahnhof in die U-Bahnstation gehe.

In Zürich fühle ich mich wohl, doch es wird wohl immer ein Stück weit Fremde für mich bleiben. Hier fehlen die Orte der Kindheit und der Jugend, hier gibt es keine jahrzehntelangen Beziehungen zu Freunden oder Verwandten. Hier höre ich nicht den Wiener Akzent. Dafür habe ich in den Jahren in der Schweiz so viele neue Menschen kennen gelernt – ohne die Offenheit, die ich bei meinem Aufbruch hatte, wäre das in Österreich wohl nicht passiert.

Bei aller Bewunderung für Menschen, die aus einer Situation weggehen und zu Neuem aufbrechen:

Es gehört auch Mut dazu, sich zu entscheiden, an einem Ort oder in einer Tätigkeit zu bleiben, wo nicht alles für einen stimmt.

Zumindest vorerst. Weil gute Gründe dafür sprechen: das Einkommen, das man braucht, die Familiensituation, der Ort, den man nicht so einfach verlassen kann. Akzeptieren, was ist, das ist der erste bedeutsame Schritt für Veränderung.

  • Das Beste daraus machen.

  • Nicht zynisch werden. Nicht vertrocknen,

  • sondern sich die Lebensfreude bewahren und sogar noch daran wachsen –

auch das sind mutige und wichtige Schritte.

Mutig mit dem Herzen führen: Inspiration für couragierte Veränderung und das Leben der eigenen Berufung

2015 habe ich im Rahmen der Online-Berufungskonferenz, die ich gegründet und organisiert habe, mit Expertinnen gesprochen: darüber, wie sie mutig ihren Weg gehen und auch Menschen begleiten. Daraus ist mein Buch “Mutig mit dem Herzen führen. Gespräche mit Frauen, die ihre Berufung gestalten” entstanden, das ein Jahr später erschienen ist.

Auch wenn der Mut nicht immer direkt angesprochen wurde, so geht es in den Interview und auch den einleitenden Kapiteln genau darum: Was sind Aspekte, auch Methoden, die uns ermöglichen, auf uns selbst zu hören und das zu tun, was uns wirklich wichtig ist? Das setzt immer Mut voraus.

Die Frauen, mit denen ich die Gespräche geführt habe, sind natürlich auch weitergegangen, ihr Leben und ihre Arbeit hat sich weiterentwickelt. Und dennoch sind die Erkenntnisse und Inspirationen, die ins Buch einfließen, in meinen Augen immer noch relevant, um Mut zu neuen Wegen zu fassen.

Deshalb möchte ich dir hier Zitate aus dem Buch zur Verfügung stellen. Sie stammen von mir, nicht von meinen Gesprächspartnerinnen. Ich ändere sie insofern ab, als ich im Buch die Sie-Form gewählt habe, und ich dich hier per Du ansprechen möchte. Und ich habe Stellen gekürzt und zusammengezogen, ohne das extra auszuweisen. Ich führe die Seitenzahlen nicht an. (Da die Zitate von mir selbst sind und es sich nicht um eine wissenschaftliche Abhandlung dreht, erlaube ich mir das. :-)

Ich füge die Gliederung der Kapitel des Buches an, dann findest du Sprüche die Mut machen und Kraft geben – so hoffe ich jedenfalls!

Zitate: Mut zur Veränderung

Einleitung

“Dein Leben ist kostbar. Es ist ein Geschenk, mit all den Talenten und Stärken, die du hast. Wenn du dieses Geschenk annimmst, kommst du in deine volle Kraft. Was du beiträgst, ist einzigartig.

Doch die eigene Berufung zu finden und zu gestalten verlangt Mut von uns. Stimmen von innen und außen wollen uns glauben machen, dass das naiv und doch gar nicht möglich ist.”

“In den Gesprächen geht es um die sinnvolle Gestaltung des eigenen Lebensweges und um ein neues Verständnis von Führung. Lange Zeit habe ich mich nicht als Führungskraft bezeichnet. Das waren immer nur andere, mein Chef, meine Chefin, Menschen im Wirtschaftsteil der Zeitung. Und ich strebte diese Rolle auch gar nicht an, war sie für mich doch verbunden mit Machtspielen, Aufopferung persönlicher Bedürfnisse und sich verausgaben bis zur Erschöpfung.

Ich wuchs in einem jahrelangen Prozess in meine Führungskraft hinein. Mein Verständnis von Arbeit veränderte sich. Arbeit ist für mich nicht mehr etwas, das nur in Lohn bemessen werden kann, sich schwer anfühlen muss und abgetrennt ist von dem, was bedeutsam für mich ist. Sie ist ein wesentlicher Ausdruck dessen, wer ich bin und wofür ich hier bin: in diesem Leben, genau hier, an diesem Ort, zu dieser Zeit. Das wünsche ich jedem Menschen. Das wünsche ich dir!”

Weibliche Führungskraft bedeutet, mutig mit dem Herzen zu führen

“Viele Frauen arbeiten bis zum Burnout und haben wenig Zeit und Energie für Familie, Partnerschaft und Freunde. Ihre Kreativität führt ein Schattendasein. Sie fühlen sich wie abgetrennt von sich selbst. Das ist ein hoher Preis, den wir zahlen. Wir ahnen in unseren Herzen, dass es auch anders möglich ist. Aber wir reden selten darüber, dann irgendwie fühlen wir uns komisch, vielleicht sogar verrückt.

So nach und nach lernen wir, auf diese leise innere Stimme zu hören und ihr zu vertrauen. Wir müssen nicht hinausziehen in die Welt und als Heldinnen den Bösewicht besiegen und das System umstürzen. Das wäre weiterhin ein Bild aus der alten Denkweise.

Es geht nicht darum, das Männliche zu verurteilen. Das positiv Männliche gibt uns Ausrichtung und Orientierung. Wir setzen uns Ziele und bringen Dinge auf den Boden. In unsere volle Führungskraft kommen wir, wenn wir unsere weiblichen und unsere männlichen Anteile in fruchtbare Verbindung bringen.”

Die Beziehung zu sich selbst bereitet den Boden für alle anderen Beziehungen

“Die Beziehung zu uns selbst ist die Basis für alle anderen Beziehungen und unser In-der-Welt-sein.

Ist es egoistisch, wenn wir uns mit uns selbst beschäftigen? Diese Ansicht sitzt tief. Gerade Frauen haben in ihrer Kindheit gehört: Sei nicht eitel. Nimm dich nicht zu wichtig. Wer glaubst du, wer du bist?

Wir können lernen, uns grundsätzlich anzunehmen, ohne etwas tun erreichen oder beweisen zu müssen. Dabei hilft ein inneres Klima der Freundlichkeit.

Doch Freundlichkeit bedeutet nicht, zu allem Ja zu sagen. Brave, angepasste Mädchen waren so manche von uns wohl lange genug. Ich zähle mich jedenfalls dazu. Gerade in diesem respektvollen Umgang mit dir selbst liegt das Potenzial, Nein zu sagen zu dem, was dir nicht gut tut und was du nicht für richtig hältst, um gesunde Grenzen zu ziehen.”

Der Raum des Nichtwissens ist der Ort, wo das Neue entsteht

“In einer Phase, wo das Alte nicht mehr trägt und das Neue noch nicht da ist, gehört das Unklare, Verschwommene, Nicht-Greifbare dazu. Es ist eine Zeit, in der wir uns unsicher fühlen. Wir sind verwirrt, ratlos, innerlich zerrissen. In uns tobt ein wildes Hin-und-Her. Unsere bisherigen Begriffe passen nicht mehr. Es fällt uns schwer, überhaupt zu beschreiben, was los ist mit uns.

Es hat wenig Sinn, sich dagegen zu wehren. So wird die Frage ganz essentiell, wie wir lernen, mit dem Nichtwissen umzugehen, das ein anderes, ein erweitertes Wissen ist. Was ist der Sinn meines Lebens? Wer bin ich denn eigentlich? Was ist meine Bestimmung?

Wenn du deine Gedanken, deine Gefühle und deine körperlichen Empfindungen wahrnimmst und miteinander verbindest, dann wird eine neue Art von Wissen möglich. Es öffnet sich ein Raum für etwas ganz Neues. Etwas formt sich frisch im Moment.”

Der Mut will seine Stimme finden

“Es berührt mich sehr, wie viele Frauen heute aufstehen und für das eintreten, was ihnen wirklich wichtig ist. Von solchen Beispielen zu hören, schenkt vielen Menschen Mut.

Ich glaube, dass das heute die Situation von vielen Frauen ist: Wir tragen bereits große Kraft in uns, wohl viel mehr, als wir uns selbst eingestehen. Die Frage ist nun, wie wir sie zum Ausdruck bringen. Wenn es stimmig ist, dann wird es auf Resonanz stoßen.

In der Zeit meiner Neuorientierung hörte ich in mich hinein und stellte fasziniert fest: Ich spüre ja großen Mut in mir! Und gleichzeitig war etwas in mir noch scheu, sich ganz zu zeigen. Da formte sich als nächster Schritt: Der Mut will seine Stimme finden. Für mich zeigte sich dann Erstaunliches: Der Mut lernte zu sprechen. Das war für mich spürbar. Es hatte ganz entscheidend mit der Standfestigkeit zu tun, die ich entwickelt hatte. Und mit Behutsamkeit. Meine eigene Stimme traute sich heraus. So fing ich an, Blogartikel zu schreiben.

Für mich schließt dieser Mut Verletzlichkeit mit ein: Sich zu zeigen birgt die Gefahr, ausgelacht, heruntergemacht oder vielleicht sogar bedroht zu werden.”

Was uns im Weg ist, ist der Weg

“Klar, es gibt vieles, das wie ein Hindernis auf unserem Weg liegt.

Die Erwartungshaltung unserer westlichen Kultur, alles solle immer leicht gehen und Spaß machen, prägt jeden von uns. Wir bekommen die Vorstellung eines permanenten Wohlfühlglücks mit, für das wir selbst verantwortlich sind. Fühlen wir uns deprimiert, interpretieren wir das als persönliches Scheitern. Das ist aber kein individuelles Problem, sondern ein gesellschaftliches Phänomen. Es ist ein mutiger Schritt, hier innezuhalten und die gängigen Vorstellungsmuster zu hinterfragen.

Das Leben wird nie perfekt sein. Wenn wir darauf warten, dass alles 100 Prozent richtig für uns läuft, wir ohne Schmerzen sind und uns immer happy fühlen, dann verpassen wir mindestens die Hälfte unseres Lebens. Das richtige Leben findet nicht irgendwann oder irgendwo sonst statt. Wir leben es und es lebt uns von Augenblick zu Augenblick, in jedem Schritt, den wir tun.”

Hier findest du Infos zum Buch “Mutig mit dem Herzen führen. Gespräche mit Frauen, die ihre Berufung gestalten” (Regina Schlager)

Fazit

  • Mut kommt aus dem Herzen, beinhaltet aber auch Standfestigkeit und bezieht den Verstand mit ein.

  • In diesem Sinne ist er Courage.

  • Zum Mut gehört die Angst, Mut lässt sich von der Angst aber nicht unterkriegen.

  • Mutig zu sein beinhaltet, Entscheidungen zu treffen. Die Verantwortung dafür nicht abzuschieben.

  • Manchmal ist es auch mutig, in einer Situation oder Beziehung zu bleiben, zumindest vorerst.

  • Unter “Zitate: Mut zur Veränderung” zitiere ich aus meinem Buch “Mutig mit dem Herzen führen” Passagen zu Mut.

Wie geht es dir mit dem Mut? Schreibe gerne deine Erfahrungen und Fragen unten in die Kommentare.

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